Sandra und das Lama | © loopingmagazin
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Lamatrekking

Winterwandern mit „Loriot“, „Simon“ und „Ronaldo“

Wandern mit Lamas, das hört sich verlockend an. Dabei kann ich auch gleich das Mysterium lüften, ob, und warum Lamas spucken. Für dieses nicht ganz alltägliche Abenteuer im Skicircus zieht es mich heute ins benachbarte Fieberbrunn zum Lamahof.

Ein paar Kurven noch! in der Ferne glitzert der Wilde Kaiser in der Sonne, die Szenerie könnte kaum schöner sein. Da vorne das Schild, wir sind angekommen am Hof von „Abenteuer Lama“.Der Neuschnee hat über Nacht alles in ein echtes Winter-Wunderland verwandelt. „So schön wohnt ein Lama“, denke ich und stapfe zum Eingang des Lamahofs.

 

„Loriot“, „Simon“ und „Ronaldo“

Weiter unten kann ich sie schon sehen, “unsere“ drei Lamas. Barbara Steinacher, die Besitzerin von „Abenteuer Lama“ kommt uns entgegen. Zur Begrüßung werden die Hände geschüttelt, wir sind voller Erwartung. Zusammen gehen wir zu den Tieren und Barbara gibt eine kurze Einweisung. Die drei männlichen Tiere hören auf die lustigen Namen Loriot, Simon und Ronaldo. Ob das etwas über ihren Charakter aussagt? Wir werden es herausfinden.  Loriot, Simon und Ronaldo sind jeweils 6 Jahre und damit im besten Lamaalter. Im Schnitt werden Lamas 20 Jahre alt.

 

Die Sache mit dem Spucken

Die Frage, die uns allen unter den Nägeln brennt: „Spucken Lamas?“ „Jawohl, sie spucken!“, erklärt Barbara und fügt hinzu: „Allerdings nur in Richtung ihrer Artgenossen und das auch nur um die Rangfolge zu klären.“ Für uns besteht also keine Gefahr, es sei denn, wir stehen aus Versehen in der Schuss- Pardon in der Spuckrichtung. „Das wäre blöd, denn Lamaspucke stinkt sehr unangenehm,“ fügt Barbara noch hinzu. Loriot ist das Leittier und hinter ihm möchte am liebsten Simon gehen – er ist ein wenig schreckhaft. Das Schlusslicht bildet Ronaldo. Er ist der Kleinste und eher der verspielte Typ. Wichtig ist, dass wir die Reihenfolge beim Wandern einhalten, sonst droht Spucke!

Lamawandern ist Entschleunigung pur

Loriot und ich gehen an der Spitze unserer kleinen Truppe. Unterwegs erzählt Barbara von der positiven Energie, die Lamas ausstrahlen. Vor allem Kinder seien begeistert. Sie würden bei der Wanderung ganz ruhig und spazieren, ohne zu murren mit dem Lama über Stock und Stein. Mit ihren großen dunklen Augen, den langen Wimpern und ihrem weichen Fell sind Lamas verdammt hübsche Tiere. Wir sind alle spontan verliebt und stapfen ganz beseelt los. Unser Weg führt uns zum Lauchsee und es fühlt sich schon etwas exotisch an, ein Lama an der Leine zu führen. Mit hoch erhobenem Kopf schreitet Loriot neben mir, die Landschaft stets im Blick. Vor allem Simon ist sehr darauf bedacht, dass der Abstand nicht zu groß wird, wohingegen Ronaldo ein bisschen trödelt und sich für die Umgebung interessiert.

 

Lamas sind ein bisschen wie Pferde, sie möchten nicht alleine sein, brauchen frische Luft und Bewegung, und wenn es genug Gras und Heu zum Fressen gibt, sind sie zufrieden. Weil es Fluchttiere sind, mögen sie es nicht so sehr, am Kopf gestreichelt zu werden, aber der ist für mich eh zu weit oben, also tätschle ich Loriot am Hals und bin ganz stolz, dass er mir so gehorsam folgt. Mit dem Gehorsam hat es sich allerdings schnell erledigt, als wir an ein paar Fichtenzweigen vorbeikommen. Lamas können dieser Verlockung nur schwer widerstehen und wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Loriot zieht mich einfach am Seil hinter sich her in die Böschung. Kauend und mit ein paar Zweigen im Maul, kehren wir anschließend wieder zurück auf den Weg. Wir biegen ab zum Lauchsee, die Lamas geben das Tempo vor, nicht zu schnell und nicht zu langsam.

Was machen Lamas in den Alpen?

Lamas kommen ursprünglich aus Südamerika, aber sie passen auch hervorragend in die Alpen. Die sensiblen, sanften Tiere, kommen sehr gut mit dem alpinen Klima zurecht und mit ihren Hufen haben sie einen sehr guten Halt auch bei Schnee und Eis. Mit ihren Lamas hat sich Barbara ein Stück von ihrem Traum erfüllt. Seit sie denken kann, interessiert sie sich für Südamerika und ganz oben auf ihrer Wunschliste steht eine Reise in die Anden, doch bis es so weit ist, hat sie sich ein bisschen Südamerika nach Tirol geholt.

 

Wandern mit Lamas, das perfekte Abenteuer für die Familie

Mit Lamas wandern macht wirklich Spaß. Es ist spannend, aufregend und unterhaltsam. Vor allem für Familien ist es ein einmaliges Erlebnis. Egal ob im Winter oder im Sommer, die Lamas wandern bei jedem Wetter. Auf längeren Touren können die Tiere sogar das Gepäck tragen, was sehr bequem ist. Zum Reiten eignen sich Lamas allerdings nicht. Barbara bietet in dieser fantastischen Bergkulisse verschiedene Ausflüge an. Wir wählten den Schnuppertrek rund um den Lauchsee. Dauer: ca 1,5 -2 Stunden und für Kinder ab 5 Jahren gut geeignet. Es gibt aber auch längere Touren wie zum Beispiel die Morgenwanderung hinauf auf den Berg, mit Almfrühstück, diese dauert dann etwa 4 Stunden.

 

Für alle Wanderungen gilt:

  • festes Schuhwerk und je nach Wetterlage Sonnen- oder Regenschutz und eventuell Getränke und Proviant
  • Lamas sind Fluchttiere und können durch unvorhersehbare Ereignisse erschrecken, darum versteht sich das Führen der Tiere auf eigene Gefahr.
  • Hunde sind bei der Wanderung leider nicht erlaubt, Simon hat Angst!

Anmeldung einfach per Telefon bei Barbara Steinacher, Lauchseeweg 24,  in Fieberbrunn, Telefon: +43 676 6408306

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