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3 spannende Sagen aus Saalbach Hinterglemm

Die Sagen, die es im Glemmtal gibt, stammen aus einer Zeit, in der Regeln, Naturbeobachtungen und unterschiedliche Geschichten zum Nachdenken zum größten Teil mündlich von einer Generation zur nächsten übertragen wurden.

Auch heute noch wird sich an die „Geschichten von früher“ erinnert. Viele davon sind lustig, manche sind schaurig und einige wurden erzählt, um die Kinder abends im Haus zu behalten. In dieser Story erzählen wir euch drei spannende Sagen, die sich rund um die Saalbach Hinterglemmer Berge ranken.

„Die wilden Frauen am Reiterkogel“

 

Am Reiterkogel in Hinterglemm erinnert ein Felsspalt an die „Weißen Frauen“. Die sogenannten „Uwe-Löcher“ oder auch „Hummi-Löcher“1 wurden von wilden Frauen bewohnt. Der Eingang zur Schlucht war mit einer Eisentür versperrt. Eine der Frauen hat der Sage nach jeden Morgen beim Pfefferbauer, der in der Nähe liegt, frische Milch geholt. Die Milchkanne, die die Frau auf den Brunnen stellte, wurde täglich gefüllt. ­­­Als sie zum letzten Mal kam, hinterließ sie ihren Fußabdruck auf einem Stein und sagte zum Dank: „Solange der Fußtritt zu sehen ist, wird auch der Reichtum vom Pfeffer nicht weichen.“ Der Pfefferbauer hat daraufhin die eiserne Tür von den „Uwe-Löchern“ geholt und in den Steingaden (Vorratskammer) einsetzen lassen. Der Fußabdruck und die Eisentür sollen auch jetzt noch zu sehen sein – das Pfeffergut, das auf der Sonnenseite des Glemmtals liegt, ist ein wunderschöner Bauernhof mit herrlicher Aussicht. Die „Uwe-Löcher“ sind nun Teil vom Berg Kodok und können mit der ganzen Familie erkundet werden!

Die „Schlaberstatt“-Sage

 

Auf der „Pfonteben“, einer Hochterrasse in 1.700 Metern Höhe im Talschluss von Hinterglemm, fand regelmäßig der „Schlaberstatt-Kirchtag“ statt. Das junge Volk tanzte, musizierte und schmiedete den ein oder anderen Hochzeits-Plan. Einmal kam ein Fremder und spielte mit seiner Schwegelpfeife laut und wild, sodass alle lustig im Kreis herumwirbelten. Als sie aber sahen, wie der fremde Musikant beim Taktstapfen Vertiefungen in die Steinplatte machte, erkannten sie, dass es der Leibhaftige war, der ihnen zum Tanz aufspielte und mit seinem Ziegenfuß hämmerte. Noch ein weiteres Mal sei der Teufel mit von der Partie gewesen – dieses Mal als Tänzer getarnt. Nach diesen unheimlichen Geschehnissen wuchs dort viele Jahre lang kein Grashalm mehr.  

Die Saalbacher Friedhof-Sage

 

Ein Mann in Saalbach hörte einst sagen, dass wenn man an einem Raunacht-Tag in der Geisterstunde zwischen 00:00 Uhr und 01:00 Uhr einen Schlitten um die Kirche ziehe, man ein Lebtag lang „Geld und Gut genug“ haben solle. Und so machte er sich auf und wagte den Gang mit einem „Ziachschlittn“2. Pünktlich zum mitternächtlichen Glockenschlag betrat der Mann den Friedhof und stapfte durch den Schnee. Als er sich schon fast in Sicherheit glaubte, huschte ein Gespenst aus einer Grabstätte und setzte sich auf seinen Schlitten. Aber dem nicht genug – nach und nach versammelten sich viele, viele Geister auf dem Gespann und der Schlitten wurde schwerer und schwerer. Dem Mann wurde angst und bange – und so ließ er den Schlitten kurz vor Ablauf der Zeit los, preschte durch das Friedhofstor und stolperte zu guter Letzt noch über die Kirchentreppe. Da er sich nicht mehr auf den Friedhof traute, wollten seine Freunde am nächsten Tag den Schlitten und seine verlorene Jacke zurückholen. Doch die Mühe war vergebens – alles war zerfetzt und lag verstreut auf den Gräbern.

Ich hoffe, dieser Einblick in die spannende Welt der Saalbach Hinterglemmer Sagen hat euch gefallen. :)

 

 

1 Hummi-Löcher: Leitet sich wahrscheinlich von dem Wort Hummel-Löcher ab, da in den Felsen Löcher zu finden sind, die von Hummeln stammen können.

 

Ziachschlittn: Schlitten für den Handzug, wie er zum Holztransport in den Alpen gebräuchlich ist.

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