Am Schattberg in Saalbach | © Andreas Putz
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Ein Tag im Leben der Bike Patrol

Saalbach Hinterglemm ist ein wahrer Hotspot für Mountainbiker:innen und Outdoor-Fans. Hier sorgt die Bike Patrol für Sicherheit und die Erstversorgung von Verletzten auf den Lines und Trails. Ich habe Moritz auf „seinem“ Berg, dem Schattberg, besucht, um einen besseren Einblick in seine Arbeit als Teil der Bike Patrol zu bekommen. Was er mir erzählt hat, zeigt, dass seine Arbeit aus viel mehr besteht als nur der Versorgung von Verletzten – es geht auch um Teamwork, Verantwortung und sein zweites Zuhause auf dem Berg.

Vom Liftler zum Radl-Retter: Moritz’ Weg zur Bike Patrol

Moritz ist gebürtiger Deutscher, hat sich aber schon von klein auf in den Bergen zuhause gefühlt. Seit zehn Jahren ist er nun in Österreich daheim, im Januar 2022 hat es ihn schließlich nach Saalbach Hinterglemm verschlagen. So begann er damals im Winter seine Karriere als klassischer „Liftler“. Da Moritz ein leidenschaftlicher Mountainbiker ist, war schnell klar, dass er auch im Sommer seinen Arbeitsplatz in die Berge verlagern möchte. Wie es der Zufall wollte, wurde er so im Sommer Teil der Bike Patrol in Saalbach Hinterglemm. Mittlerweile darf er nun den vierten Sommer als Mitglied des Teams seinen Dienst auf dem Schattberg verrichten. „Die X-Line ist für mich einfach die allerbeste Line im ganzen Gebiet, deshalb mag ich den Schattberg auch so gerne“, erklärt mir Moritz mit einem breiten Grinsen im Gesicht. 

Die vielseitigen Aufgaben der Bike Patrol

Ein typischer Arbeitstag beginnt für Moritz um 07:00 Uhr mit der Gondelauffahrt zur Bergstation des Schattbergs. Zwei Stunden hat er nun Zeit, bis die ersten Wanderer:innen und Biker:innen den Berg stürmen. „In dieser Zeit mache ich immer meinen ersten Rundgang und schaue, dass rund um die Bergstation alles passt. Wenn nötig, helfe ich auch bei Wartungsarbeiten. Außerdem sammle ich Müll vom Vortag ein, damit unser Berg sauber bleibt.“, erklärt er seinen Start in den Tag. Zwischendurch hilft er bis 09:00 Uhr auch immer wieder dem Liftpersonal in den Garagen und sogar schon bei Vorbereitungsarbeiten für den Winterbetrieb.

 

Sobald die erste Gondel um 09:00 Uhr die Talstation verlässt, schaltet Moritz sein Funkgerät ein und ist somit immer auf Abruf. Falls ihr euch jetzt erwartet, dass die Mitglieder der Bike Patrol den ganzen Tag an der Bergstation herumsitzen, Kaffee trinken und auf einen Einsatz warten, dann liegt ihr leider falsch. 

Denn Moritz ist ein echter Allrounder: Er kümmert sich um die Gäste, füllt zwischendurch auch mal Flyer auf und sorgt immer dafür, dass alles sauber bleibt. Zusätzlich ist Moritz natürlich auch der beste Ansprechpartner für Trail-Geheimtipps. Da er den Berg kennt wie seine Westentasche, gibt er sogar die besten Wandertipps, welche von Gästen sehr geschätzt werden. Auch seine Kolleg:innen an der Gondel löst er zeitweise ab, damit diese in Ruhe ihre Mittagspause verrichten können. „Das Wichtigste ist für mich die Zusammenarbeit innerhalb des Teams.“, betont er. 

Zwischendurch wird unser Gespräch kurz unterbrochen. Jemand braucht Hilfe, etwas von einem Traktor zu heben. „Ich bin gleich wieder da, sowas gehört natürlich auch zu meinem Beruf“, sagt Moritz mit einem Augenzwinkern, bevor er für einige Minuten verschwindet. Ich genieße inzwischen die Aussicht auf 2.020 Höhenmetern und blicke auf die umliegenden Berge. Moritz hat schon recht, sein Arbeitsplatz ist wirklich traumhaft. 

„Ich glaube, keiner fährt die X-Line so gern wie ich“

Als Moritz wieder zu mir zurückkehrt, ist es schon bald Zeit für seine erste Kontrollfahrt. „Die machen mir auch immer sehr viel Spaß! Ich glaube, keiner fährt die X-Line so gern wie ich.“, schwärmt Moritz. Je nachdem, wie viele Leute am Berg unterwegs sind, macht er täglich insgesamt zwei bis drei Kontrollfahrten, um sicherzustellen, dass auf den Trails alles in bester Ordnung ist. 

Während ich mit Moritz in der Sonne sitze und über seine Arbeit plaudere, kommen immer wieder Leute vorbei, die ihn kennen. Schließlich ist er hier als fixer Bestandteil des Teams fünf Tage die Woche anzutreffen. Auch einen alten Bekannten trifft Moritz während meines Besuchs wieder – er hat ihm vor ein paar Tagen erst mit einer kleinen Verletzung geholfen. Der Biker erzählt Moritz, dass ihm zum Glück nichts Schlimmes passiert ist, schwingt sich anschließend wieder auf sein Rad und fährt los in Richtung X-Line. 

 

Moritz zeigt sich auch begeistert von seiner Ausrüstung, welche alle Mitglieder der Bike Patrol zur Verfügung gestellt bekommen. Mit seinem regelmäßig gewarteten TREK Slash Enduro Bike ist er nicht nur während der Arbeitszeit unterwegs, sondern darf dieses auch in seiner Freizeit nutzen. „Ich als leidenschaftlicher Biker könnte mir nichts besseres vorstellen!“, zeigt sich Moritz dankbar über dieses Privileg.

Für die Sicherheit sowie gute Sichtbarkeit am Bike sorgen Helme und Protektoren in auffälligen Farben, zur Verfügung gestellt von der Marke POC. „Besonders für die Bike Patrol ist es wichtig, für alle gut sichtbar zu sein. Unser eigener Schutz steht natürlich auch an erster Stelle. Mit unserer Top-Ausrüstung muss man sich über solche Sachen keine Gedanken mehr machen.“, erklärt mir Moritz. Um bei der Arbeit auch noch richtig gut auszusehen, trägt die Bike Patrol Kleidung von Maloja. Ausgestattet sind sie mit stylischen und funktionalen T-Shirts, Longsleeves, Jacken und Hosen in einem liebevoll kreierten Bike Patrol Design. 

 

Der Tag am Berg geht zu Ende

Ein normaler Arbeitstag im Leben der Bike Patrol endet um 17:00 Uhr. In Vorbereitung auf seinen Dienstschluss sperrt Moritz um 16:30 Uhr die Bikestrecken und tritt dann seine letzte Kontrollfahrt des Tages an. Am Weg nach unten hält er Ausschau nach Biker:innen oder Wanderer:innen, welche noch am Berg unterwegs sind. Diese will er dahingehend sensibilisieren, dass die Lifte nun schließen und die Bike Patrol bald nicht mehr im Dienst sein wird. 

Unten angekommen, verstaut er seine Sachen und macht sich auf den Weg nach Hause. Hin und wieder darf natürlich auch ein Feierabendbier unter Kolleg:innen nicht fehlen. Am nächsten Morgen geht es für ihn pünktlich um 07:00 Uhr wieder auf seinen Lieblingsberg. Kein Tag ist wie der nächste, auch das schätzt Moritz besonders an seinem Beruf als Teil der Bike Patrol. 

 

Falls ihr also diesen Sommer am Schattberg unterwegs seid, sagt gerne Hallo zu Moritz, er wird sich freuen!

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