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30 Jahre Ski WM 1991

Eine Jubiläumsausstellung im Heimathaus und Skimuseum Saalbach

Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der „Sonnen-Ski-WM“ wurde im Saalbacher Heimathaus und Skimuseum im vergangenen November eine besondere Ausstellung eröffnet. Unter dem Motto „30 Jahre SKI WM 1991“ werden exklusive Exponate der „Sonnen-Ski-WM“, eine Filmzusammenfassung des ORF, informative Schautafeln und Beschreibungen unterschiedlicher Protagonisten gezeigt. Begleitet wird die Ausstellung von einem Streifzug durch die 90er-Jahre. Künstlerische Akzente werden, wie schon während der Ski-WM 1991, von den Kunstwerken des 2021 verstorbenen österreichischen Malers, Grafikers, Bühnenbildners, Sängers und Dichters Arik Brauer gesetzt.

Eine Reise zurück in die 90er 

Eröffnet wird der Rundgang mit dem Zitat: 

„Die WM war eine Bühne für den perfekten Skizirkus. 
Ein Glanzlicht mit Strahlkraft in die Zukunft“,

das am 21. Jänner 1991 in den Salzburger Nachrichten erschien. 

Eine Hommage an die vergangenen Jahre voller intensiver Planung und Arbeit und an die abgeschlossene „Sonnen-WM“, die durch das herrliche Wetter und die spannenden sportlichen Wettkämpfe die ganze Welt begeisterte. Aber eben auch ein Blick in die Zukunft, dessen Verfasser sich der Wichtigkeit und des Motors der Veranstaltung für den gesamten Ort bewusst war. 


Eine Gesamtübersicht der Rennen samt Platzierungen bildet den nächsten Part der Ausstellung. Als „offizieller Beginn“ ist die Entscheidung für Saalbach beim 36. FIS-Kongress in Istanbul angeführt. 

Anschließend begibt man sich auf einen Streifzug durch die 90er-Jahre. Beliebte Hits wie „Mambo No. 5“ von Lou Bega, die bei den Besucherinnen und Besuchern ganz persönliche Erinnerungen wecken, sorgen für die musikalische Untermalung. Nationale und internationale Meilensteine der Geschichte werden angeführt und so wird einem unter anderem in Erinnerung gerufen, dass die geplante große Eröffnungszeremonie der WM 1991 vom Ausbruch des Zweiten Golfkrieges überschattet wurde und abgesagt werden musste. Viele einheimische Erwachsene erinnern sich noch heute zurück – die monatelangen einstudierten Einlagen der Volksschülerinnen und Volksschüler konnten nicht vorgeführt werden. Das sorgte für bittere Enttäuschung. 

Zusätzlich zu den informativen Tafeln über Mode, Weltgeschehen und Zeitgeist der 90er-Jahre befinden sich drei Modelle für das „Schistadion Schattberg“ im Raum. Ursprünglich war geplant, den Schattberg als Austragungsort miteinzubinden, dies wurde jedoch letztendlich nicht umgesetzt.
 

Der Zugang zum nächsten Ausstellungsraum ist mit Emotionsbildern geschmückt. Die Clowns als offizielle Maskottchen während der kurzen Pausen, Ulli Maier als Jungmama kurz nach ihrem Sieg im Zielgelände, die feierliche Stimmung der Fans und die große Erleichterung von Josef „Jo“ Schmid nach erfolgreichem Rennen ohne Zwischenfälle geben Einblick in die Vielschichtigkeit dieser Großveranstaltung. 

Aussagekräftige Bilder von Fans und Mitwirkenden und Beschreibungen über Stephan Eberharter, Marc Girardelli, Petra Kronberger, Helmut Höflehner, Rudi Nierlich und Ulli Maier prägen den nächsten Raum. 

Einen Stock höher werden Skizzen und Originalstationspläne des Amerikaners René Lagler gezeigt. Den Mitwirkenden ist es damals gelungen, Kontakt zum bei der Produktion des Films „Sound of Music“ Mitwirkenden Lagler zu knüpfen. Er erstellte im Rahmen der Vorbereitungen zur WM unterschiedliche Pläne und Zeichnungen. 

Anschließend führt der Weg ins Skimuseum. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1698 und wurde 1994 von der Gemeinde abgetragen und neben dem Heimathaus originalgetreu wieder aufgestellt. 

Eine ausführliche Filmzusammenfassung des ORF im ersten Raum gibt einen Überblick über die damalige Berichterstattung. Neben Interviews und Zusammenfassungen läuft das „Schattberglied“ von Arik Brauer, das er anlässlich des ursprünglich geplanten Austragungsorts der Abfahrt geschrieben hat. 

Schon damals war es den Verantwortlichen wichtig, Kunst und Kultur in die Vorbereitungen der Ski-WM einzubinden. Aus Brauers Hand entstanden neben dem Lied zwei Bilder – „Der Schwung“ und „Der Sprung“. Die Bilder sowie die Vita des 2021 verstorbenen Künstlers, der durch die bekannte Saalbacher Malerin Evi Fersterer Verbindungen in das Tal pflegte, werden im nächsten Raum gezeigt. 

Im oberen Stock erhält man einen Eindruck über die Mode zur damaligen Zeit. Skianzüge, signierte Skischuhe, eine Auswahl an Merchandising-Artikeln, eine originale Startnummer sowie die Ausstattung der freiwilligen Helferinnen und Helfer finden im Skimuseum neben 200 Exponaten der Skigeschichte von Saalbach ihren Platz. 
 

Die Ausstellung weckt Erinnerungen. Neben interessierten Gästen kommen viele Menschen aus der Region, die bei der WM 1991 mitgeholfen haben. Gerne erzählen sie ihre Geschichten – wie sie als Fahrer gearbeitet, als Kinder die Eröffnungszeremonie einstudiert oder als Zuschauer mitgefiebert haben. Viele brachten im Vorfeld persönliche Erinnerungsstücke mit, die nun im Heimathaus ausgestellt sind. 

Tagtäglich wurde während der Veranstaltung die „WM-Zeitung“ in die Häuser gebracht. Und weil dies auf herkömmlichem Postweg nicht möglich war, verteilte die Bäckerei Unterberger bei der täglichen Lieferung der frischen Semmeln die Zeitungen im gesamten Ort. Dank der großartigen Unterstützung von Ulrike Hofer, die während der WM als Stellvertreterin von Generalsekretär Hannes Fürstauer fungierte, konnten diese Ausgaben gebündelt nachgedruckt werden. Sie wurden an alle Haushalte geliefert und sind im Heimathaus für Interessierte erhältlich. 

Als der Golfkrieg ausbrach, war nicht klar, ob die Ski-WM aus Sicherheitsgründen durchgeführt werden könnte. Die Eröffnungszeremonie wurde auf das Notwendigste gekürzt. 

Ein Schicksal, das auch die Eröffnungsfeier der Sonderausstellung in gewissem Maße ereilte. Statt einem großen Fest samt ehemaligen Sportlerinnen und Sportlern, Mitwirkenden, Journalisten und der Familie von Arik Brauer wurde der Tag kurz vor dem Lockdown im Herbst zu einem legeren „Tag der offenen Tür“. 

Ein Resümee von Heimathausleiterin Maria Mitterer: 
Ein ganz besonderer Dank gilt Heinz Bayer, der von Beginn an ein großer Unterstützer der Ausstellung war. Sein Engagement und der schier unerschöpfliche Reichtum an Bildern sind ein unbezahlbarer Beitrag. Außerdem den Hinterglemmer Bergbahnen mit Peter Mitterer und Skischulbesitzer und Ex-Skirennläufer Bascht Gensbichler, die es unter anderem als „Zeitzeugen“ ermöglichten, diese Ausstellung so umzusetzen. Außerdem gilt der Dank dem Tourismusverband Saalbach und den Saalbacher Bergbahnen – durch die engagierte Unterstützung und die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnte die Ausstellung in relativ kurzer Zeit auf die Beine gestellt werden. 


Neben den Erinnerungsstücken an die „Sonnen-Ski-WM“ 1991 enthält die Ausstellung erste Übersichten und Planungen für die Ski WM 2025 in Saalbach. Maria Mitterer hofft, dass auch diese alpine Skiweltmeisterschaft für den gesamten Ort ein gemeinsames Projekt sein wird, das auf lange Sicht viel Positives bringt. Der Zusammenhalt und das Engagement des gesamten Orts 1991 sind bis heute sehr inspirierend. 


Das Heimathaus und das Skimuseum Saalbach gelten als kulturelles Zentrum des Tales. Unterschiedliche Ausstellungen einheimischer, nationaler und internationaler Künstlerinnen und Künstler schmücken abwechselnd die Räume der traditionsreichen Gebäude. Die Sonderausstellung „30 Jahre SKI WM 1991“ wird auch noch im Winter 2022/2023 zu sehen sein und die Vorbereitungen für die WM 2025 in Saalbach Hinterglemm kulturell begleiten. 
 

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